Samstag, 19. Juni 2010

Ende einer Liebe

Von Flecky.

Wenn man denn immer so könnte, wie man wollen würde. Jana sah ihn an und wusste, dass es für sie beide keine Zukunft mehr gab. Jahrelang waren sie zusammen gewesen. Für sie war es Liebe auf den ersten Blick. So vieles hatten sie zusammen erlebt. Und sie konnte sich immer auf ihn verlassen. Dass sie sich nun so jäh trennten, brach ihr das Herz. Und er stand stumm neben ihr, kalt und leer. Und obwohl sie wusste, dass er sie nicht verstehen würde, flüsterte sie leise Sätze zum Abschied. Worte, die sie zum Weinen brachten, er aber stand weiterhin regungslos da und sah sie an mit seinen großen Augen - immer noch stumm. Als würden ihre Worte an ihm abperlen. Dass es höhere Mächte gab, die gegen ihre Liebe spielten, konnte er nicht wissen. Jana aber ahnte es, lange Zeit schon, auch wenn sie es nie zugeben wollte. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, fast so, wie wenn sie ihm einen letzten Abschiedskuss geben wollte, streichelte ihn aber dann nur zärtlich.
"Ich werde dich vermissen", sagte sie schließlich zu ihm. "Du bleibst in meinem Herzen.". Dann wischte sie sich eine Träne aus den Augen und wollte gehen um den Abschied nicht noch schmerzhafter zu machen. Sie drehte sich um und verließ mit schnellen Schritten den Hof. Hinter ihm türmten sich Schrotthaufen - das nüchterne Todesurteil ihrer Beziehung flatterte an seinem Scheibenwischer: Nicht mehr verkehrssicher.

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